Lästige Zeitgenossen

Zecken

Alles was du wissen musst!

 

Der Frühling ist da! Und damit auch wieder unsere lästigen Zeitgenossen: Die Zecken! 

Wie kann man seinen Hund schützen, und welche Krankheiten übertragen Zecken? 

Hier gibts eine Übersicht zum Zeckenschutz und einige Infos rund um die (nervigen) Spinnentiere! 

 

 


 

Zecken werden ab ca. 6-10 Grad Celsius Außentemperatur aktiv.

Sobald die Temperaturen also etwas steigen, lauern die kleinen Spinnentiere so gut wie überall: Im Wald, auf dem Hundeplatz, unter dem Gebüsch am Straßenrand, ja sogar im eigenen Garten.  An Grashalme oder tief hängende Ästchen geklammert, warten sie auf ihre Chance. Kommt endlich ein Säugetier vorbei, klettern die Spinnentiere auf ihren vierbeinigen Wirt und beißen sich für ihre Blutmahlzeit fest.

Übrigens: Zecken springen nicht von den Bäumen wie es eine alte Volksweisheit behauptet. Dazu sind sie gar nicht in der Lage.

Dennoch: Nervig sind sie allemal!

 

 

Achtung: Zecken sind Krankheitsüberträger!

 Die Frühsommermeningoenzephalitis (kurz FSME) wird Hunden zwar nur selten gefährlich- dafür aber uns Menschen. Gegen FSME gibt es übrigens eine Impfung für den Menschen. Keine Impfung gibts hingegen für die Borreliose für den Menschen.

Für den Hund gibt es eine solche- allerdings handelt es sich hier um einen Impfstoff der in er Humanmedizin nicht zugelassen wurde- derselbe Impfstoff wird nun bei Tieren eingesetzt. Ob und wie vertrauenswürdig diese Impfung also ist, sollte sich jeder Hundebesitzer in Absprache mit dem Tierarzt des Vertrauens selbst überlegen.

 

Übrigens: Je eher man die Blutsauger erwischt, umso höher ist die Chance, dass nichts passiert – optimal wäre es, sie in unter 8 Stunden zu finden. In den meisten Fällen dauert es nämlich eine gewisse Zeit, bis die Spinnentiere ihre Krankheiten auf den Wirt – also Hund, Katze und Co. – übertragen.

 

 

Der sicherste Weg gegen diese Krankheiten vorzugehen, ist natürlich die Prophylaxe gegen Zecken. Dazu gibts heutzutage viele Wege- welche wir uns hier einmal anschauen möchten. Welcher weg individuell der Richtige ist, muss natürlich dann jeder für sich entscheiden!

 


Chemische Zeckenschutzmittel: Laut Wissenschaftler der einzige Schutz

 

 Spot On Präparate

Spot on Präparate sind eigentlich recht einfach anzuwenden, und sie schützen meist nicht nur gegen Zecken, sondern auch gegen andere Parasiten (Milben etc.). Aufzupassen ist immer dann, wenn sich auch katzen im selben haushalt befinden- welche zB den Hund “putzen”. Für Katzen sind (die meisten) Spot On Präparate für den Hund nämlich hochgiftig!

Ein weiterer Nachteil: Die Spot Ons sind nur für wenigen Wochen wirksam!

 

Parasiten Halsband

Die als Zeckenhalsband bekannten Präparate wirken ebenso Prophylaktisch gegen Zecken, und andere Parasiten. Von Vorteil ist ein solches Band, wenn man eh geplant hat, Urlaub im Süden zu machen. Denn die Bänder schützen zugleich gegen die Sandmücke, die der wichtigste Überträger der Leishmaniose ist. Zeckenbänder haben außerdem eine beträchtlich lange Wirksamkeit: Zwischen 4-8 Monaten, je nach Marke und Präparat. Der Hund ist so also den ganzen Zecken- Zeitraum über geschützt.

 

 Bravetco

Die "Zeckenpille" wirkt, außer gegen Zecken, auch gegen Flöhe. Bravetco ist allerdings unter Hundehaltern bereits nach kurzer Zeit in Verruf geraten, weil vermehrt  Nebenwirkungen aufgetreten sind, welche man auf das Präparat zurück führte.

Mittlerweile nutzen dennoch sehr viele Hundehalter die Tablette- und viele auch ohne Probleme. In unserer Hundeschule hören wir recht häufig davon. 

Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien bei 1,6 % der Hunde beobachtet. Sie zeigten "milde und vorübergehende gastrointestinale Effekte wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und vermehrter Speichelfluss."

Die Frage: Braucht mein Hund überhaupt einen Zeckenschutz?

Noch eine wichtige Frage, die sich stellen sollten, bevor Sie die Chemiekeule schwingen:

Braucht mein Hund überhaupt einen Zeckenschutz?

Denn genauso, wie manche Menschen von Mücken fast gefressen werden, und andere Kaum gestochen werden, läuft das auch bei Hunden und Zecken. Es gibt Hunde, welche den Zecken einfach nicht zu schmecken scheinen! Also testen Sie doch erstmal, ob Ihr Hund den überhaupt dazu “neigt” Zecken zu bekommen, oder ob er so oder keine anzieht!

Wir hatten zum Beispiel einen Hund, bei dem brauchte es gar keinen Zeckenschutz- da er einfach nie von einer Zecke angerührt wurde. In Seinem 14 -Jährigen Leben, hatte er genau 2x eine Zecke- und die hatte sich nichtmal richtig festgebissen. 

Unser Jimmy hingegen braucht leider die volle Chemiekeule- weil alles andere nicht hilft. Sogar MIT Spot On sammel ich 5-10 Zecken die Woche von Ihm ab... Mit Halsband gehts besser- aber auch da sammel ich noch regelmäßig Zecken ab. Alle natürlichen Zeckenschutzmittel hatten leider gar keinen Effekt. Ein wahrer Zeckenspender also :)  

 


Natur pur! Zeckenschutz ohne Chemie

 

In den letzten Jahren treten auch natürlich Zeckenmittel wieder immer mehr in den Mittelpunkt. Viele Halter haben Angst von “Nervengiften” welche in den Chemischen Produkten sind. Schauen wir uns also auch einige solche an.

 

Teebaumöl, Geranienöl, Lavendelöl etc.

Diesen Ölen wird eine Zecken abwehrende Wirkung nachgesagt. Und ja, eine solche Wirkungen haben sie auch, denn Sie enthalten Wirkstoffe, die gegen Insekten wirken. Allerdings ist die Wirkung nur gering.

 

Bernstein-Halsband

Dem Bernstein werden viele Wirkungen nachgesagt: Es soll gegen Zahnschmerzen helfen, gegen Depressionen, gegen Entzündungen etc.

Ich traue mich hier mal den Placeboeffekt in den Raum zu schmeißen.

Den gibts  in diesem Falle beim Hund natürlich nicht: Der bekommt die Zecken dann einfach doch. Oder eben nicht, wenn das Band wirklich hilft. Ob es das tut oder nicht, das kann ich Euch nicht sagen.

Auch hier gilt: Ausprobieren und schauen obs hilft. Viele Leute schwören ja mittlerweile darauf…

 

Bernstein: Hält er wirklich Zecken fern? Viele schwören darauf... 

 

EM- Keramikbänder

Viele Hundehalter schwören mittlerweile auf die Wirkung von EM- Keramik Bändern gegen Zecken.

Die Wirkung wurde zwar nicht wissenschaftlich bewiesen, es gibt aber Theorien dazu: Durch die statische Ladung oder auch durch den Duft, sollen Zecken ferngehalten werden. Obs wirklich klappt? Auch hier lautet die Devise “Probieren geht über studieren” :)

Nur eines steht fest: Dekorativ, sind die Kettchen ...

 

Kokosöl

Tatsächlich hat Kokosöl als eines der wenigen natürlichen Produkte eine nachweisbare Wirkung gegen Zecken. Der Grund ist die Laurinsäure im Kokosöl.

Kokosöl kann  man einen Hund ziemlich gut gegen Zecken schützen, wenn man ihn täglich gründlich mit Kokosöl einreibt.

 

Absuchen 

Eine  weitere Möglichkeit, die kleinen Plagegeister loszuwerden, ist das Absuchen nach jedem Spaziergang. Dies ist natürlich vor allem bei hellen, kurzhaarigen Hunden besonders effektiv und funktioniert am besten mit einem sehr feinen Hundekamm. 

 

 

 

 

Cistus incanus Tee

Ein Tee der gerade in Mode kommt bei uns in Südtirol. Funktionieren soll es so: Der Tee wird gekocht, und getrunken vom Menschen. Die abgekochten Kräuter werden dem Hund ins Fressen gegeben (Mein Hund würde mir wahrscheinlich noch mal zu verstehen geben, das er kein Karnickel ist :) ) Aber Scherz bei Seite.

Für den Menschen sicher eine gesunde Sache, denn die “Zistrose” ist als Tee  drei Mal so gesund wie Grüntee, schützt die Zellen vor frühzeitiger Alterung  und hilft sogar bei Akne und Neurodermitis.

Aber wie schaut es nun mit den Zecken aus?  

Zur Zistrose gibt es mittlerweile erste Forschungsergebnisse. Das überraschende Ergebnis: Sie soll vergleichbar gut gegen Zecken wirken, wie die herkömmliche Präparate aus der Apotheke. Allerdings war die Studie recht klein (48 Hunde) und auch nicht repräsentativ- trotzdem weist alles auf eine echte Wirksamkeit der Zistrose hin!  

Übrigens: Die Zistrose gibt es auch in Kapselform zum Eingeben!

 

 


Zeckenschutzmittel und ihre Wirksamkeit...

 

 

Wie wir nun gesehen haben, gibts so einige chemische- und altbewährte Mittelchen gegen Zecken. Bei verschiedenen Tests, Studien und Untersuchungen wurde auch getestet, was wirklich hilft. Eine nachweisliche Wirkung (die auch hoch genug war) hatte bisher aber leider nur die Chemische Prophylaxe gebracht.

Gerade bei den natürlichen Mitteln sollten man sich also schon fragen, ob man es nicht nur macht, weil man es halt macht, der Hund aber eh nicht zu Zecken neigt. Wenn es aber dem eigenen Hund gegen Zecken hilft- ist es auf ein Hundeleben aufgerechnet sicher gesünder als die Chemische Keule!

Hat ein Hund allerdings trotz der natürlichen Mittel viele Zecken, dann sollte man sich doch überlegen um zu steigen.

 

 

Wenns uns doch mal erwischt: Zecken entfernen

Zeckenzangen gibt es in vielen Varianten. Hier gilt: Ausprobieren was einem liegt!
Zeckenzangen gibt es in vielen Varianten. Hier gilt: Ausprobieren was einem liegt!

Wenn die Zecke schon dran ist, dann gehts an “rausziehen”. Auch dazu gibts im Fachhandel viele verschiedene Mittel- und ein Jeder hat so seinen Favoriten.

Ob Zeckenzange, Zeckenkarte, Zeckenhacken oder einfach die Fingernägel- wichtig ist raus ist das Vieh.

Falls die Aktion nicht ganz glückt und der Kopf stecken bleibt, ist das meist auch kein Drama: Im Normalfall entzündet sich die Stelle leicht und der Kopf fällt von selbst ab. Niemals anwenden sollte man allerdings Hausmittelchen wie Klebstoff, Vaseline, Öl oder Ähnliches – sie schaden mehr als sie nützen.

 

 

 

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Text und Urheberrecht: Natalie Thaler/ Daniela Skalla