Das ist eine Frage, die sich nicht wenige Hundehalter, und vor allem Halter eines Angsthundes stellen. Oft ist die Vergangenheit eines Hundes nicht bekannt (zB. bei Hunden aus dem Tierheim oder Tierschutz), und der Auslöser für die Angst liegt irgendwo hier.
Aber nicht nur Hunde aus dem Tierheim,sondern auch Hunde, welche schon als Welpe in Ihre Familie gezogen sind, können an Angstproblemen leiden.
Vielen Ängste liegen schlechte Erfahrungen zu Grunde. So kann es zB. sein, dass ein Hund als Welpe gebissen wurde, und als erwachsener Hund Angst vor Artgenossen hat.
So kann es aber auch sein, dass ein Hund nach einem Autounfall Angst vor dem Autofahren hat.
Aber nicht nur die Erfahrung spielt eine Rolle bei Angstproblemen.
Auch zu wenig Erfahrung kann Angst zur Folge haben. So beispielsweise durch eine Deprivation.
Der Begriff Deprivation (lat. deprivare ‚berauben') bezeichnet den Zustand der Entbehrung, des Entzuges, des Verlustes oder der Isolation von etwas.
Ist ein Hund also lange Zeit im Tierheim, und ihm fehlen wichtige Reize, dann kann er durch diese Deprivation Angstprobleme entwickelt.
Hiervon zu unterscheiden, ist das "Deprivationssyndrom". Dieses entsteht im Welpenalter, in der wichtigen sozial sensiblen Phase (ca. 3. bis 12. Lebenswoche).
Ein solches Deprivationssyndrom entsteht durch den Entzug von Reizen, in dieser wichtigen Phase, und geht mit einer Gehin- Minderentwicklung einher. Diese kann später auch nicht mehr umgekehrt werden.
Das heißt aber nicht, dass ein Hund mit Deprivationssyndrom kein Lebenswertes Leben haben kann! Man kann seine Angst vor bestimmten Dingen sehr gut lindern, und auch ein Hund mit Deprivationssyndrom kann gut und schön leben.
Gleichzeitig gibt es genetische Faktoren die eine Rolle spielen. Sind die Elterntiere schon eher ängstlich veranlagt, besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass auch die Welpen ängstlich werden. Und sogar die Fellfarbe scheint eine Rolle zu spielen: So will man herausgefunden haben, dass Hunde mit rotem oder rötlichen Haarkleid, wohl eher zu ängstlichem Verhalten neigen.
Übrigens auch noch interessant: Welpen, welche eine gestressten Mutterhündin haben, die während der Zeit der Welpenaufzucht sehr gestresst und/ oder ängstlich war, führen auch ängstliche Welpen, welche später meist zu eher ängstlichen Hunden heranwachsen.
Wenn Sie gerade einen Welpen bekommen haben, und vielleicht der ein oder andere Punkt auf ihren Welpen zutrifft, müssen Sie aber auch nicht gleich vom Stuhl fallen!
Dies alles können Gründe sein, sie müssen aber nicht zwangsläufig auch wirklich ängstliches Verhalten auslösen!